- Kanonade von Valmy
- Kanonade von ValmyDas revolutionäre Frankreich erklärte im April 1792 Österreich den Krieg, das daraufhin mit Preußen eine gemeinsame Interventionsarmee unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig aufstellte. Dieser nahm Longwy und Verdun und marschierte auf Paris zu, dem er in einem Manifest für den Fall einer Beleidigung der königlichen Familie den Untergang angedroht hatte. Während sein Vormarsch in der Champagne ins Stocken geriet, gelang es dem auf der Gegenseite kommandierenden General Dumouriez, sich in den Argonnen einer Umfassung zu entziehen und durch Vereinigung mit der Gruppe des Generals Kellermann Rücken und Flanke der Eindringlinge zu bedrohen. Am 20. September 1792 trafen die Heere bei Valmy nordöstlich von Châlons-sur-Marne aufeinander. Nach stundenlangem ergebnislosem Artillerieduell (»Kanonade«) brach der Herzog von Braunschweig das Gefecht ab, ohne dass die in breiter Schlachtordnung aufmarschierten preußischen Regimenter zum Einsatz gekommen waren, und gab den Befehl zum Rückzug, der durch Unwetter und grassierende Seuchen zur Katastrophe wurde. Dieser Rückzug sicherte in Paris die Revolutionsregierung und wendete das Kriegsglück zugunsten der Freiwilligen der Revolutionsarmeen. Johann Wolfgang von Goethe, der im Gefolge des Herzogs von Weimar den Feldzug miterlebte, erahnte die historische Bedeutung dieses Tages, als er am selben Abend zu seiner Umgebung sagte: »Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und Ihr könnt sagen, Ihr seid dabei gewesen.«
Universal-Lexikon. 2012.